Im Jahr 2006 ergriff im Kanton Solothurn der Integrationsbeauftragte Albert Weibel die Initiative, einen Chor mit Menschen vieler Sprachen zu gründen. In Bernhard Furchner fand er dafür den Spezialisten. Dieser entwickelte ein Konzept, das als Integrationsprojekt beim Kanton Solothurn und beim Bund um Unterstützungsbeiträge eingereicht wurde.
Der Erfolg in Solothurn breitete sich rasch aus. Eine DVD Chor der Nationen wurde 2008 produziert. Konzerte in gefüllten Sälen führten zu einer Nachfrage von anderen Orten der Schweiz. So leitet Bernhard Furchner heute in Luzern, Glarus, Zürich und Bern weitere Chöre nach diesem Konzept. Die Kräfte der Mitwirkenden und Leitenden spannen auf vielen Ebenen zu kollektivem Handeln zusammen. Jeder Chor hat sein individuelles Profil, aber dazu ein gemeinsames Ziel mit den anderen Chören: kulturelle Vielfalt im Alltag und im chorischen Konzerterlebnis gemeinsam als verbindende Bereicherung zu erfahren.
Die Qualitätssicherung für alle Chöre wird gewährleistet durch eine Nutzungsvereinbarung / Lizenz sowie durch eine standardisierte Leistungsvereinbarung für die Chöre, Leitungsgruppen und bezahlten Ausführenden. An jedem lizenzierten Standort und in jedem neuen Chor der Nationen kann so die Kraft, der Reichtum und Lebendigkeit des Programms erlebt werden. Um dies nachhaltig zu unterstützen, schlossen sich die bestehenden Chöre – ausser Solothurn, das ab 2012 eigene Ziele in den Vordergrund stellte – zu einem Verband Chor der Nationen Schweiz zusammen.
Gegenseitiges Lehren / Lernen und Unterstützen sind ein gelebtes Prinzip im Chor der Nationen. Weitere zentrale Leistungsmerkmale sind interne und externe Schulungen (Internetnutzung, Corporated Design Anwendung, Problemlösungen) sowie der Anteil und die Integration der zugewanderten Menschen im gemischten Chor. Stimmbildungskurse, Chorwochenenden, ein Kurs für interkulturelle Chorleitung und mehr fördern und stabilisieren das Programm Chor der Nationen.